Reizdarm – Mythos oder Wahrheit. Über die Diagnose Reizdarm existieren viele Mythen und Wahrheiten. Was stimmt, was nicht? Und was hilft dagegen? Wir gehen diesen Fragen nach und informieren Dich über das Wichtigste zum Thema Reizdarmsyndrom.
Ein Reizdarm ist immer eine Ausschluss-Diagnose. Das bedeutet, dass zur Feststellung eines Reizdarms andere Krankheiten und Störungen im Darmbereich ausgeschlossen werden müssen, zum Beispiel Morbus Crohn (chronische, fortschreitende Darmentzündung), Leaky Gut (durchlässiger Darm), Lebensmittelallergien und andere.
Ärzte sprechen von einem Reizdarm, wenn vier zentrale Symptome stark ausgeprägt sind und wiederholt über mehr als drei Monate lang auftreten, also chronisch sind:
Ein Reizdarm ist für Betroffene äußerst unangenehm und zuweilen auch sehr schmerzhaft. Sie haben nicht selten eine Odysee von Arzt zu Arzt hinter sich, bis endlich die Diagnose feststeht.
„Darmbeschwerden kommen in unserer Naturheilpraxis immer wieder vor. Die Diagnose Reizdarm kann immer erst nach Abklären funktioneller Darmstörungen gestellt werden. Das passiert durch Laboranalysen, in einzelnen Fällen auch durch eine Darmspiegelung.
Die Symptome eines RDS können individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Deshalb ist eine genaue Anamnese, auch der Lebensumstände und Ernährungsgewohnheiten äußerst wichtig. Nur so kann eine gezielte Behandlung entwickelt werden, die dann in der Regel aus mehreren Komponenten besteht.“
Dr. A. Wies, Heilpraktiker, equalance Naturheilpraxis in München
Da es mehrere Ursachen zur Entstehung eines Reizdarmsyndroms gibt, zum Beispiel gestörte Darmbewegungen, Stress, Darminfekte, gestörte Bauch-Hirn-Kommunikation und andere, sind auch bei einer Behandlung immer individuelle Entstehungsfaktoren und Symptome ausschlaggebend. Vier zentrale Faktoren sollten jedoch immer Berücksichtigung finden:
Als allgemeine Richtlinien sollte bei einer RDS-Behandlung immer auf eine Verbesserung des Mikrobioms geachtet werden, beispielsweise durch hochwertige Probiotika, und auf eine Stärkung der Darmschleimhaut.
Da der Darm auch eine wichtige Entgiftungsfunktion hat und für eine starke Immunabwehr wichtig ist, sollte er systematisch gestärkt und unterstützt werden.
Dem Vitalpilz Hericium kommt eine wesentliche Bedeutung zu, wenn es um den Erhalt und den Aufbau der Darmschleimhaut geht. Er wirkt beruhigend und ausgleichend für das gesamte Magen-Darm-System.
Bei Reizdarm oder anderen Darmproblemen kommt der Ernährung immer eine gewichtige Rolle zu. Achte auf eine darmfreundliche Ernährungsweise:
Dazu zählen kleine Portionen, Intervallfasten-Perioden, keine rohen Speisen nach 17.00 Uhr (auch nicht Salat oder Früchte), langsames Essen mit gutem Kauen, milde Speisen (ohne scharfe Gewürze und viel Fett und Zucker) sowie ausreichend Flüssigkeit (Wasser, ungezuckerte Kräutertees).
Reizdarm-Patienten sollten immer an ihre Entspannung denken, denn Stress und psychische Faktoren hängen oft eng mit Darmproblemen zusammen.
Auch wenn man davon ausgeht, dass psychische Faktoren alleine ein RDS nicht hervorrufen können, so lässt sich beobachten, dass Stress bei vielen Betroffenen zu einer Verschlimmerung der Symptome führt. Eine eindeutige ursächliche Beziehung zwischen RDS und Stress konnte bisher allerdings nicht bewiesen werden. Auffällig ist, dass Angststörungen und Depressionen bei RDS-Patienten häufiger auftreten. Dies könnte mit einem gestörten Serotonin-Stoffwechsel zusammenhängen.
In der Naturheilpraxis equalance werden Qigong-Kurse für nachhaltiges Stressmanagement angeboten.
Qigong stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und strebt einen Energieausgleich auf mehreren Ebenen an.
Wenn Du an Darmproblemen leidest, dann sorge für ausreichend Bewegung. Dabei kommt es nicht auf sportliche Meisterleistungen an, sondern auf regelmäßige Bewegung, die sich gut in den Alltag integrieren lässt.
Finde die Bewegungsart, die Dir am meisten Spaß macht. So fällt es leichter, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden. Welcher Bewegungstyp bist du? In diesem Beitrag haben wir Anregungen für Dich.
Bewegung ist vor allem wichtig, wenn Du an Verstopfung leidest. Kombiniert mit viel Flüssigkeit und Flohsamenschalen oder gequollenen Trockenpflaumen bringst Du Deinen Darm wieder in Schwung!