Wie der Herbst- oder Winterblues hat auch die Frühjahrsmüdigkeit mit veränderten Lichtverhältnissen zu tun. Auch Frühlingsgefühle hängen damit zusammen. Was beim Jahreszeitenwechsel genau in unserem Körper passiert und was Du gegen Frühjahrsmüdigkeit tun kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Die Frühjahrsmüdigkeit ist gewissermaßen das Pendant zum Herbst- oder Winterblues. Wenn in der kalten Jahreszeit die Tage kürzer werden und wir damit weniger Licht bekommen, steigert der Körper die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Damit stellt sich auch der Schlafrhythmus um. Auswirkungen sind Müdigkeit, Antriebsstörungen und getrübte Stimmung.
Werden im Frühjahr die Tage wieder länger, heller und wärmer, reduziert unser Körper die Produktion von Melatonin. Wir erleben dieselbe Umstellung, nur in die andere Richtung. Wieder können Schlafprobleme mit Müdigkeit, aber auch gereizte Stimmung mögliche Folgen sein.
Doch unser Körper leistet noch mehr. Während im Winter die Kerntemperatur gesenkt wird, steigt sie im Frühjahr wieder. Wenn es verlässlich wärmer wird, weiten sich die Blutgefäße, was zu niedrigem Blutdruck, Schwindel und Kreislaufbeschwerden führen kann. Zudem machen manchen Menschen häufig die schnellen Wetterwechsel zu schaffen, die für die Jahreszeit typisch sind.
Doch im Frühjahr passiert auch noch eine weitere hormonelle Veränderung. Während die Melatonin-Produktion reduziert wird, wird gleichzeitig die Produktion des Wach-Hormons Serotonin angekurbelt. Dieses Hormon nennen wir umgangssprachlich auch Glückshormon, denn es sorgt für gute Laune und Glücksgefühle.
Bei manchen Menschen wirkt sich die vermehrte Serotonin-Ausschüttung sogar so deutlich aus, dass sie regelrechte Frühlingsgefühle entwickeln. Sie verspüren einen Aktivitätsschub und den Drang nach draußen zu gehen. Die auflebende Natur wird noch intensiver wahrgenommen, beispielsweise der Duft der blühenden Pflanzen. Das Sonnenlicht wirkt buchstäblich wie eine Stromquelle für unsere leeren Batterien.
Um die Wirkung von Serotonin auszuschöpfen, muss allerdings immer wieder mal Tageslicht auf die Netzhaut des Auges fallen. Deshalb sollten wir nicht permanent eine Sonnenbrille tragen sondern kurzzeitig auch mal der Sonne entgegen blinzeln. Halten wir uns allerdings längere Zeit in starkem Sonnenlicht auf, dann brauchen wir natürlich den Schutz der Sonnenbrille.
Die gute Nachricht lautet: Spätestens in ein paar Wochen ist die Müdigkeit vorbei! Und bis dahin kannst Du Deinem Körper bei der Umstellung im Frühjahr helfen.
Hier sind unsere wichtigsten Tipps.
Geh möglichst viel an die frische Luft und ins Licht. Und setze ab und zu auch Deine Sonnenbrille ab, damit Tageslicht auf Deine Netzhaut kommt. Dadurch kann Dein Körper besser Serotonin produzieren. Auch wenn Du Dich viel drinnen aufhältst, sorge für regelmäßiges und ausreichendes Lüften.
Frischluft auch in der Nacht. Wenn langsam auch die Nächte wieder milder werden, kannst Du nachts bei gekipptem Fenster schlafen und vielleicht sogar die Rollläden geöffnet lassen. So wirst Du morgens auch schon von der Dämmerung und vielleicht auch vom Vogelgezwitscher geweckt!
Genieße viel vitaminreiches Obst und Gemüse sowie leichte Kost. Durch leichte und dennoch gehaltvolle Ernährung spart Dein Körper Energie bei der Verdauung, die er somit für den Jahreszeitenwechsel zur Verfügung hat. Gleichzeitig bist Du gut mit Nährstoffen und Energie versorgt.
Trinke ausreichend Wasser, täglich 1,5 – 2 Liter. So kann Dein Körper Schlacken und Stoffwechselabfallprodukte regelmäßig entsorgen und wird durch diese nicht zusätzlich belastet. Zudem brauchen Zellen und Gehirn genügend Flüssigkeit, damit Du konzentriert arbeiten und lernen kannst.
Wechselduschen, Saunagänge regen Deinen Kreislauf an. Gerade am Morgen, wenn Du Dich schlapp und müde fühlst, können Wechselduschen kleine Wunder bewirken. Du wirst so schneller wach und kommst besser in Schwung.
Achte auf regelmäßige Bewegung, am besten in der frischen Luft. Denn auch diese hält Deinen Kreislauf auf Trab. Der Frühling lädt ohnehin zu regelmäßigen Spaziergängen oder Jogging-Runden ein.
Ausreichend Bewegung hat zudem viele weitere positive Effekte auf Deine Gesundheit. Worauf wartest Du?
Und hier findest Du noch weitere Tipps gegen Alltagsmüdigkeit.