Gibt es einen Zusammenhang zwischen unserer Darmflora (Darm-Mikrobiom) und einem gesunden Älterwerden? Durchaus. Wir zeigen auf, wie du durch Ernährung unterstützen kannst und welche Nahrungsergänzungen geeignet sind.
Von Geburt an, im Kindesalter, als Jugendliche und junge Erwachsene, bis hinein ins hohe Alter spielt unser Darm und seine Besiedelung mit Bakterien eine wichtige Rolle für die Gesundheit. Im Laufe der Jahre verändert sich jedoch diese Besiedelung. Sie passt sich den Gegebenheiten an und entwickelt sich zu einer individuellen, einzigartigen Darmflora (auch Darm-Mikrobiom genannt). Ihre Hauptaufgabe ist es, Stoffwechselvorgänge zu bewältigen, Vitamine und Hormone zu produzieren und das Immunsystem auf Trab zu halten. Immerhin sitzen ca. 80% unserer Immunzellen im Darm!
Eine Veränderung des Kernmikrobioms kann nicht nur Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Neueste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass das Mikrobiom auch mit beschleunigten Alterungsprozesse in Zusammenhang steht. Schon lange weiß die Wissenschaft, dass die Zusammensetzung der Darmflora mit verschiedensten Erkrankungen in Verbindung steht.
Bekannt ist, dass die Darmflora im Laufe des Lebens ihre Vielfalt einbüßt. Unter anderem begünstigt wird dies durch häufige Antibiotika-Therapien, denn sie lassen die Darmbakterien in geringerer Vielfalt nachwachsen. So können etwa krankmachende Keime leichter gedeihen. Zudem setzt das Immunsystem im Verlauf seines normalen Alterungsprozesses immer mehr entzündungsfördernde Botenstoffe frei.
Gleichzeitig reduziert sich mit den Jahren die Vermehrung bestimmter erwünschter Bakteriengruppen, wie zum Beispiel die Lactobazillen. So können sich potenziell krankmachende Bakterien vermehren und die Darmgesundheit negativ beeinflussen. Beispielsweise durch chronischen Entzündungen, die oftmals nicht bemerkt werden. Deshalb werden sie auch „stille Entzündungen“ (engl. „silent inflammation“) genannt.
Stuhluntersuchungen von vitalen und sehr alten, über 100-jährigen Menschen in Japan haben gezeigt, dass bei ihnen eine Häufung von gesundheitsfördernden Bakterien (wie Bifidobakterien und ein Keim namens „Akkermansia muciniphila“) vorliegen. Dies weist auf eine ballaststoffreiche Ernährung hin.
Wichtig ist also, dass älter Menschen gut mit Ballaststoffen versorgt sind, vitalstoffreich essen und auch ausreichend trinken. Gerade wenn viele Medikamente eingenommen werden, ist eine darmfreundliche Ernährung umso wichtiger.
Gerade im Alter verdient der Darm besondere „Pflege“ und Unterstützung. Es ist ein Mythos zu glauben, dass es im Alter zu spät sei, etwas für den Darm zu tun. Im Gegenteil, eine Ernährungsumstellung zeigt bereits nach ca. 5 Tagen Wirkung!
Neben einer „darmfreundlich Ernährung“ können auch sanfte Darmreinigungen oder sogenannte Postbiotika-Kuren zum Einsatz kommen. Postbiotika sind besonders für ältere Menschen und Immunschwache hervorragend geeignet.