Die sogenannte NAFL ist die am weitesten verbreitete Lebererkrankung in den Industrieländern. Dabei sind vor allem über 60-Jährige betroffen. Bei ca. einem Drittel der Erwachsenen ist die Leber durch Fetteinlagerungen bereits vergrößert, sogar jedes dritte übergewichtige Kind hat bereits eine NAFL. Auch schlanke und nur leicht übergewichtige Menschen können betroffen sein. Wir informieren, was eine NAFL ist und mit welchen Maßnahmen Du gegensteuern kannst.
Eine NAFL ist eine manifeste Auswirkung einer deutlichen Stoffwechselerkrankung, auch metabolisches Syndrom genannt, und einer Insulinresistenz. Durch eine NAFL steigt nicht nur die Wahrscheinlichkeit für weitere Lebererkrankungen sondern auch für Herz-Kreislauf– und Tumorerkrankungen.
Man unterscheidet drei Schweregrade einer Fettleber:
Auch das Mikrobiom im Darm scheint eine Rolle bei der Entwicklung einer Fettleber zu spielen, da ein verändertes Darmmilieu den Gehalt an resorbierbaren Kalorien erhöhen und zur Alkoholsynthese fähig sein kann.
Eine Fettleber ist zu Beginn meist symptomlos. Manchmal merkt man ein leichtes Druck- oder Völlegefühl im rechten Oberbauch. Häufig sind diffuse Symptome wie Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen vorhanden. Daher auch das Sprichtwort: Müdigkeit ist der Schmerz der Leber. Schmerz entsteht erst dann, wenn die Leber bereits so vergrößert ist, dass sie auf umliegende Organe und Strukturen drückt.
Die häufigsten Gründe neben genetischen Prädispositionen sind ungesunde Ernährung (zu viel Fett, zu viel Zucker und „leere“ Kohlenhydrate), Übergewicht und Bewegungsmangel.
Zudem gibt es aber auch Medikamente oder Drogen, zum Beispiel Ecstasy, oder Metalle, beispielsweise Phosphor, Kupfer die eine NAFL auslösen und begünstigen können.
Die wichtigste Maßnahme lautet: Ändere Deinen Lifestyle! Durch eine vollwertige und gesunde Ernährung mit mehr Bewegung wirst Du automatisch Gewicht verlieren und damit zudem Deine Leber entlasten. 10 000 Schritte am Tag und Kalorien einsparen, lautet die Anti-NAFL-Strategie. Zudem gibt es Mikronährstoffe, die Dich bei Deinem Vorhaben unterstützen.
Wir empfehlen eine ballaststoffreiche, fett- und zuckerarme Ernährung sowie Alkoholverzicht. Konkret solltest Du Fruchtsäfte, Süßspeisen, Fertiggerichte und Fastfood meiden und anstelle dessen viel Gemüse (vor allem Wurzelgemüse), Pilze, Rohkost, Salate, fettarmen Käse, magere Fleisch- und Fischspeisen zu Dir nehmen. Ungesättigte Fettsäuren (Olivenöl, Oliven, Nüsse, Avocado) solltest Du gesättigten Fettsäuren (tierisches Fett, Michfette, Butter, Palmfett) vorziehen, denn letztere fördern eine Fettleber. Grundsätzlich sind alle bitter schmeckenden Lebensmittel stärkend für die Leber. Intervallfasten hilft ebenfalls bei der Gewichtsabnahme. Dabei wird zudem der Darm geschont.
Jeden Tag ein paar Schritte mehr, am besten in Alltagsroutinen eingebaut: Einkaufen zu Fuß oder mit dem Fahrrad, Treppe statt Lift, ausgiebige Spaziergänge, am besten jeden Tag. Außerdem macht Bewegung zu zweit, mit Freunden oder der Familie mehr Spaß! Probier aus, welche Bewegungsarten zu Dir passen.
Bei Menschen mit metabolischem Syndrom oder Diabetes mellitus hat Zink günstige Effekte auf die Insulinresistenz und oxidativen Stress gezeigt. Es konnte nachgewiese werden, dass Patienten mit einer Fettleber signifikant fallende Zinkwerte mit fortschreitender Leberfibrose aufweisen. Andere Studien weisen darauf hin, dass Omega 3 Fettsäuren über Fisch, Algen und daraus hergestellten Ölen das NAFL-Risiko reduzieren, unter anderem wegen der entzündungshemmenden Wirkung von Omega 3. Entzündungshemmend wirken auch Curcumin oder Boswellia (Weihrauch). Weitere Analysen ergaben, dass Verbindungen zwischen Vitamin D-Mangel und Vorliegen einer Fettleber bestehen, weshalb eine regelmäßige Zufuhr von Vitamin D sinnvoll erscheint.
Nicht zuletzt hat auch die Pflanzenheilkunde einiges im Repertoir, um die Leber zu stärken, beispielsweise Löwenzahn oder Thunbergia.